Wie andere zu turnen oder Ballsport zu betreiben, kam für Elke Krumbholz nie in Frage, also hielt sie Ausschau nach einer Alternative. Schulfreunde erzählten ihr davon, dass sie einen Kraftraum eingerichtet hätten. Der sei aber nur für Männer. Krumbholz fragte, ob sie dennoch vorbeikommen könne. „Da haben die mich ausgelacht.“ Trotzdem ging sie hin.
42 Jahre später, blickt sie auf eine beachtliche Erfolgs- und Rekord-Bilanz im Bankdrücken. Sie ist dreifache Deutsche Meisterin, sie gewann die Europameisterschaften und sie stellte einen Weltrekord auf. 2016 stemmte sie 80 Kilo in die Höhe. Diese Bestmarke besteht heute noch und wurde mit einem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde honoriert.
Ein Leben zwischen Fitness und Pflege
Wenn sie heute in der KORIAN-Einrichtung Haus am Kurpark in Dahn in ihre Arbeitskleidung schlüpft, wird aus der Top-Athletin zunächst mal eine ganz normale und stets beliebte Kollegin. Präsent ist ihre Stärke aber stetig. „Ah, Sie wollen zu unserer Bodybuilderin“, sagt die Mitarbeiterin im Eingangsbereich. Und auch Krumbholz selbst hilft die Fitness beinahe täglich. In der Pflege sind viele Handgriffe, die Kraft erfordern, nötig. „Es hilft an allen Ecken und Enden“, sagt Elke Krumbholz.
Die Leistung des Weltrekords schafft sie aktuell nicht mehr, dennoch qualifizierte sie sich bereits zum zweiten Mal für die Weltmeisterschaften. Die WM in Japan wollte sie aber aus Kostengründen nicht wahrnehmen. Die nächsten Titelkämpfe finden im Mai im tschechischen Pilsen statt. Und diesmal fährt sie hin. Mit ihrem Mann, einem ehemaligen Europameister im Boxen.
Die Urkunden, die Titel, die Rekorde erfreuen Elke Krumbholz. Aber der eigentliche Antrieb, beinahe Tag für Tag zu trainieren und auch beim Essen extrem diszipliniert zu sein, ist ein anderer. „Es ist einfach dieser Ehrgeiz in mir, immer weiter zu machen. Ein halbes Kilo mehr zu schaffen, voranzukommen. Es ist einfach Leidenschaft“, sagt sie. Und: „Es hilft auch bei der Pflege. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Rückenschmerzen gehabt.“
Pro Woche stehen sechs Trainingseinheiten auf dem Programm – eine dauert rund eineinhalb Stunden. Sie trainiert den ganzen Körper, schafft heute noch zehn Klimmzüge. Auch wenn sich das Studio mittlerweile praktischerweise bei ihr zuhause befindet, also Hin- und Rückfahrt wegfallen, kann sich das Pensum sehen lassen.
Und was isst eine so starke Frau? „In erster Linie Quark und Haferflocken. Ich muss mich da sehr zurückhalten, weil mein Stoffwechsel so langsam ist.“ Gelüste nach Kuchen und Schokolade kennt sie durchaus, aber das ist für die Athletin tabu. „Ich sage zwar, dass ich nach einer Meisterschaft ein ganzes Glas Nutella löffeln werde, aber ich habe es noch nie gemacht.“
Die richtige Berufswahl
Elke Krumbholz ist eine zufriedene Frau, wofür neben dem Sport auch das Klima in der KORIAN-Einrichtung in Dahn sorgt. „Ich bin jetzt seit zwei Jahren hier. Die Arbeit in der Gruppe gefällt mir sehr gut, ich arbeite sehr gern mit alten Menschen. Insgesamt ist das hier ein sehr schöner Arbeitsplatz.“