Ihre Laufbahn als Führungskraft in der Pflege begann Sabine Schröder bereits mit 23 Jahren als Leiterin eines Wohnbereiches in Merseburg. Damals übernahm sie die Verantwortung für 72 Bewohner, war Vorgesetzte von vielen älteren und erfahrenen Kollegen. „Diese Zeit hat mich am meisten geprägt“, sagt sie. Davor arbeitete die gelernte Krankenschwester in einer Pflegeeinrichtung in Bündorf, nahe Merseburg.
Sabine Schröder erzählt, dass sie ursprünglich nur wenige Jahre in der Altenpflege bleiben und stattdessen wieder in den Klinikbetrieb wechseln wollte. Sie merkte jedoch schnell, dass die Arbeit in der Altenpflege sie mehr forderte als zuvor in der Krankenpflege. „Viele Entscheidungen müssen getroffen werden, ohne dass ein Arzt beratend zu Seite steht,“ erzählt Sabine Schröder. Sie lobt die Qualität der theoretischen Weiterbildung, die sie in der Altenpflege erlebt hat.
Erfolgsrezept für gute Führung
Sabine Schröder arbeitete über 10 Jahre als Wohnbereichsleiterin, bevor sie Pflegedienstleitung wurde. Wertvolle Erfahrungen sammelte sie auch während ihrer Tätigkeit im regionalen Qualitätsmanagement. Diese Arbeit sei eine besondere und prägende Zeit gewesen, sagt sie. „Dort habe ich gelernt, toleranter zu sein und über den Tellerrand zu blicken, verschiedene Wege zu akzeptieren, um dann schließlich ans Ziel zu kommen.“ Wichtig war und ist für Sabine Schröder immer der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. „Man kann jeden Tag voneinander lernen.“ Hierfür sollte man offen sein.
Als langjährige Führungskraft kennt sie das Erfolgsgeheimnis für eine gute Zusammenarbeit. Sabine Schröder erzählt, wie wichtig es sei, in einem Team die Stärken jedes Einzelnen zu identifizieren und diese individuell zu fördern. Wichtig sei es vor allem, ein gemeinsames Ziel zu haben und zusammen daran zu arbeiten. „Vertrauen in die Arbeit des anderen und in das vorgelagerte gemeinsame Ziel – damit lässt sich sehr viel erreichen“, so Sabine Schröder.
Pflege in der Zukunft
Für die Zukunft der Pflege, hat Sabine Schröder eine klare Vorstellung: „Ich wünsche mir, dass die vielen Regularien gelockert werden und dass die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen noch mehr in den Vordergrund gerückt werden,“ sagt sie.
Es müsse außerdem gelingen, mehr Menschen für den Beruf zu sensibilisieren und zu begeistern, denn nirgendwo könne man sich besser und schneller persönlich weiterentwickeln. „Ich würde sagen, dass ich das beste Beispiel dafür bin. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben ähnliche Karrierechancen in unserem Unternehmen ermöglicht bekommen.“