Chancengleichheit? Gleichberechtigung? Gewaltfreiheit? Davon können viele Frauen nur träumen. Nach wie vor sitzen in den Führungsetagen dieser Welt vorwiegend Männer. Und: Jede dritte Frau in Europa wird während ihres Lebens mindestens einmal Opfer von Gewalt: sexueller, physischer oder psychischer Gewalt. Das alles soll sich endlich ändern – dafür gibt es vom 25. November bis 10. Dezember die weltweite Kampagne Orange the World -Stoppt Gewalt gegen Frauen mit vielen Aktionen.
Orange the World ist eine Kampagne der UN Women, der Frauenorganisation der Vereinten Nationen, und hat große Ziele: Frauen stark machen, sie unterstützen und vor allem Beendigung der Gewalt gegen Frauen. Korian unterstützt dieses Anliegen. „Wir engagieren uns für Frauen – sowohl innerhalb unseres Unternehmens als auch in der Gesellschaft“, sagt Eva Lettenmeier, Personalvorständin bei Korian Deutschland. „Die Zahlen zum Thema ,Gewalt gegen Frauen‘ sind erschreckend, aber leider wahr. Wir als Arbeitgeber sehen es als unsere Aufgabe an, zu informieren, zu sensibilisieren und Hilfe anzubieten. Als Mutter von zwei erwachsenen Töchtern wünsche ich mir natürlich eine Zukunft, in der sich jede Frau sicher fühlen kann.“
Schulterschluss für mehr Gleichberechtigung
Gemeinsam mit anderen weiblichen Führungskräften gehört Eva Lettenmeier seit 2019 zum Korian Women’s Club. Ins Leben gerufen wurde der Club von Sophie Boissard, CEO der Korian-Gruppe. Er vereint zahlreiche Einrichtungsleiterinnen, Bereichsleiterinnen, Regionalleiterinnen und weibliche Führungskräfte, die sich für die Stärkung von Frauen einsetzen.
Kathrin Grulke ist eine von ihnen. Sie leitet das Zentrum für Pflege und Betreuung Seidenhof Nettetal und sagt: „Ich arbeite seit 26 Jahren in der Pflege. Dort war es lange so, dass operativ vor allem Frauen tätig waren, während die Management-Ebene von Männern dominiert wurde. Da brauchen wir dringend mehr Gleichberechtigung. Die erreichen Frauen aber nur, wenn sie sich zusammenschließen.“
Beim Stichwort Gewalt plädiert Kathrin Grulke für mehr Transparenz. „Gewalt ist ein Tabuthema. Umso wichtiger ist es, dass wir öffentlich darüber reden und handeln.“ In ihrem Haus finden daher regelmäßig Schulungen statt, in denen sie mit ihren Mitarbeiter:innen darüber spricht, welche Formen Gewalt annehmen kann, sie sensibilisiert und mit ihnen diskutiert. Ihre Überzeugung: „Wenn Fehler passieren, müssen Menschen transparent damit umgehen und daraus lernen.“
Mutig hinschauen und aktiv sein
Ihre Kollegin Franziska Strauss ist Einrichtungsleiterin im Haus der Betreuung und Pflege Vienenburg. „Gewalt fängt da an, wo der Verstand aufhört“, fasst sie das Problem zusammen. „Gewalt, insbesondere gegen Frauen, ist leider immer ein Thema. Für Gewalt kann es keine Begründung geben, trotzdem geschieht sie.“ Gezielt geht Franziska Strauss dagegen vor: „Aufklärung ist wichtig, konstante Aktionen, Schulung, Förderung, Austausch, mutig hinschauen und aktiv sein. Gewalt fängt mit Worten an. Also wähle die Worte weise. Das kann man lernen.“
Nicht zuletzt deshalb hat sich die Einrichtungsleiterin dem Korian Women’s Club angeschlossen, dem auf überregionaler Ebene auch Kolleginnen anderer Länder angehören. „Ich habe dort gelernt, dass in anderen europäischen Ländern keine Frauenhäuser, keine Anlaufstellen, keine Ansprechpartner, kein Hilfesystem, keine Therapieplätze etabliert sind. Allein dafür müssen wir unsere Stimmen erheben.“ Was sie beim Thema Gleichberechtigung besonders ärgert: „Nach wie vor werden auch im Jahr 2021 Männer in vergleichbaren Positionen und mit identischen Inhalten für höhere Gehälter eingestellt.“

Während der Orange the World-Wochen wird in jeder Korian-Einrichtung und jedem Ambulanten Dienst in ganz Deutschland ein Aktionstag mit Information und Austausch stattfinden zum Thema ,Gewalt gegen Frauen‘. Mittelfristig hat sich der Korian Women’s Club weitere Ziele gesteckt:
- Sensibilisierung für das Thema ,Gewalt gegen Frauen‘
- Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen im Management auf 50 Prozent bis 2023
- ,Empowerment‘ – also Ausbildung, Schulung und berufliche Entwicklung von Frauen fördern
Zudem hat Korian als bisher einziges Unternehmen im Pflegesektor die ,Women‘s Empowerment Principles‘ der UN Women unterzeichnet, die zur Förderung von Frauen und Chancengleichheit in der Arbeitswelt verpflichten. Vorständin Eva Lettenmeier ist sich sicher: „Der Korian Women’s Club und die hervorragende Arbeit der UN Women Deutschland tragen ein Stück zu einer besseren Zukunft bei.“