Gab es einen emotionalen Moment in deinem Arbeitsalltag, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Dustin: Oh ja. Kurz nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, wurde ich gleich in meiner ersten Nachtschicht mit einem Todesfall konfrontiert. Eine bereits über 100-jährige lag im Sterben, ihre Angehörige war in dieser Nacht auch vor Ort, da sie wusste, dass es bald es vorbei sein wird. Damit unsere Seniorin nicht so viele Schmerzen hat, sollte ich ihr Morphin verabreichen. Das war meine erste Medikamentenzugabe, die ich ganz alleine gemacht habe. Die Angehörige hat während ich das Medikament verabreicht habe, ihre Hand auf meine gelegt und gesagt: „Jetzt helfen wir gemeinsam und du musst nicht nachdenklich nach Hause gehen.“ Die Bewohnerin ist daraufhin friedlich eingeschlafen. Diese Nachtschicht wird mir noch ewig in Erinnerung bleiben. Dazu habe ich auch einen Song geschrieben.
Was ist das Wichtigste für dich im Umgang mit den Senioren?
Dustin: Respekt und Hilfsbereitschaft, egal welches Krankheitsbild die Person begleitet. Jeder unserer Bewohner muss gleich behandelt und betreut werden.
Wie äußeren eure Bewohner ihre Zufriedenheit?
Dustin: Natürlich sind viele unserer Senioren so stark pflegebedürftig, dass sie sich nicht mehr so gut sprachlich ausdrücken können. Durch ein kleines Lächeln von ihnen weiß ich aber ganz genau, ich habe alles richtig gemacht. Als Qualitätsbeauftragter nehme ich mir so oft es geht die Zeit und besuche unsere Bewohner, um mich nach deren Zufriedenheit zu erkunden.
Gibt es etwas, was dich in deiner täglichen Arbeit bestätigt?
Dustin: Definitiv meine Kolleginnen und Kollegen! Aber natürlich auch unsere Bewohner, die mir tagtäglich ihr Vertrauen und ihre Dankbarkeit entgegenbringen, dass ich mich um sie kümmere.
Wie gelingt es den Pflege-Mitarbeitern für die Bewohner bestens umsorgt-Momente zu schaffen?
Dustin: Indem man sich stets mit Ruhe, Geduld und Gelassenheit um die Pflege der Bewohner kümmert. Wenn man gestresst ist und das zu sehr nach außen transportiert, merken das unsere Senioren sofort und werden unruhig – ein bisschen wie bei kleinen Kindern.