„Haus am Wiescherhöfener Markt, Sie sprechen mit Bianca Böhm, was kann ich für Sie tun?“ Die freundliche Stimme am anderen Ende des Telefons begrüßt mich fröhlich. Wir haben einen Termin für ein Telefoninterview vereinbart. Ob ich später nochmal anrufen könne, sie sei gerade in einem Bewohnergespräch und das gehe vor – selbstverständlich.
Das Wohn- und Seniorenzentrum Haus am Wiescherhöfener Markt liegt im Herzen Westfalens. Die südlich der Lippe befindliche Einrichtung bietet nunmehr seit fünf Jahren in 80 Einzelzimmern im Pflegebereich sowie 18 Appartements für betreutes Wohnen den Seniorinnen und Senioren in und um Hamm ein Zuhause.
Die 45-jährige gelernte Rechtsanwalts- und Notargehilfin ist seit fünf Jahren und damit seit Eröffnung der Einrichtung als Verwaltungsangestellte im Haus am Wiescherhöfener Markt angestellt. In dieser Position ist sie erste Ansprechpartnerin für Besucher und Angehörige, aber auch Anlaufstelle für Mitarbeiter und Einrichtungsleiter Carsten Kramer.
„Sie ist die gute Seele des Hauses“, lobt Kramer seine Mitarbeiterin. „Das Haus hat eine turbulente Zeit hinter sich und Frau Böhm hat dabei stets Ruhe und Übersicht behalten.“
Das ist auch kein Wunder, denn Böhm fühlt sich nicht nur für die Verwaltung zuständig, sondern greift auch mal dem Haustechniker unter die Arme. Ein Telefon anschließen, einen Nagel in die Wand schlagen – kein Problem. Ein bisschen Mädchen für Alles schmunzelt sie.
Die Verwaltungsangestellte wird von allen Mitarbeitern für ihre Hilfsbereitschaft geschätzt.
„Ich mag den Kontakt zu Kunden. In meinem Beruf als Rechtsanwalts- und Notargehilfin kam das nur selten vor. Das war mir auf Dauer zu langweilig. Als ich dann vor fünf Jahren auf dem Weg zur Arbeit die Bauarbeiten zum Seniorenheim sah, dachte ich mir, dass wäre die Gelegenheit für einen Neuanfang“, so Böhm.
Die Entscheidung fällte sie auch aufgrund der Nähe zu ihrem Haus in Bönen. Nur 15 Minuten mit dem Auto. Da ist man schonmal länger als nötig in der Arbeit und wenn alle Stricke reißen schnell mal zwischendurch da.
Ihr Mann habe nichts dagegen und ihre beiden Töchter seinen schon erwachsen. Da werde der Beruf auch schon mal zum Hobby. Sie fühle sich in der Arbeit einfach wohl. Ihren Mann hat die quirlige Frau schon darauf vorbereitet: „Wenn wir mal alt sind, ziehen wir hier ein.“
Am liebsten an ihrer Arbeit seien ihr die Interessenten- und Aufnahmegespräche. Auch ihre Aufgabe als Mentorin für Marco Minuth ihren 21-jährigen Auszubildenden zum Kaufmann im Büromanagement nimmt sie sehr ernst. Der junge Mann absolviert gerade das dritte Lehrjahr und ist ihr zunehmend eine Hilfe.
Nachdem sie aufgrund einer schweren Erkrankung fast ein Jahr pausieren musste, freute sie sich auf den Wiedereinstieg. Aufgeben kommt nicht in Frage.
Es klopft an die Scheibe: „Drei zu wenig“ – Frau S. steht vor der Tür. „Es sind drei zu wenig“, wiederholt sie ihr Anliegen. „Sie haben recht“, bestätigt Bianca Böhm. „Die Uhr geht drei Minuten zu spät. Das liegt bestimmt an der Batterie, ich kümmere mich gleich darum“.
Sie habe einen guten Draht zu Bewohnern und Angehörigen. Diese kämen gerne zu ihr, auch mal nur auf einen kurzen Plausch.
Auch mit Einrichtungsleiter Carsten Kramer verstehe sie sich gut. „Wir sind ein gutes Team und ich freue mich, dass er mir soviel Vertrauen entgegenbringt“. Auch wenn die Zeiten nicht immer rosig waren und es viele Veränderungen gab. Sie hat die Entscheidung für die Einrichtung nie bereut und würde sie auch immer wieder treffen.
Ein eingespieltes Team – Einrichtungsleiter Carsten Kramer und seine Mitarbeiterin Bianca Böhm
Auch Kramer freut sich über seinen motivierten Mitarbeiterstamm, der mit viel Herz bei der Arbeit sei. Die Einrichtung sei noch nicht am Ziel angelangt, „Aber wir krempeln die Ärmel hoch und bringen das Haus voran“. Da sind sich Beide einig.