Vor welchen Herausforderungen stehen Sie während der Corona-Krise in Ihrem Job?
Für die Planung und Koordination der Speisen ist es in meinem Job sehr wichtig regelmäßig in den Austausch mit den Bewohnern zu gehen. Das ist leider aufgrund der strengen Hygienevorschriften und den vorgegebenen Sicherheitsabständen nicht so gut möglich. Wir müssen uns also derzeit vor allem an unseren Erfahrungswerten bei der Gestaltung des Speiseplans orientieren. Auch die Maskenpflicht sowie die Sicherheitsabstände in der Küche und hinterm Herd sind neu für uns und eine große Herausforderung.
Worauf sind Sie stolz, was läuft in Ihrer Einrichtung trotz der aktuellen Situation besonders gut?
Ich bin sehr stolz auf mein Team in der Küche. Trotz der strengen Hygienevorschriften und der derzeitigen Einschränkungen, machen alle einen super Job stimmen sich auch entsprechend ab. Generell ist die Kommunikation in unserem ganzen Haus seit der Krise noch besser geworden. Alle halten zusammen und nehmen aufeinander Rücksicht. Egoismus wäre zu dieser Zeit auch vollkommen unangebracht.
Was motiviert Sie besonders in Ihrem Job, vor allem in Hinblick auf Krisen wie Corona?
Ich möchte unseren Bewohnerinnen und Bewohnern jeden Tag nach dem Essen mit einem glücklichen und zufriedenen Lächeln am Tisch sitzen sehen. Pandemie hin oder her, ein leckeres und gesundes Essen wünscht sich doch jeder. Gerade in solchen Zeiten kann eine gute Speise wie Balsam für die Seele sein und die Sorgen für einen kurzen Moment vergessen lassen. Wenn meine Senioren satt und zufrieden sind, dann weiß ich „heute haben mein Team und ich unseren Job wieder besonders gut gemacht“.
Was wünschen Sie sich für Ihre Bewohner und Ihre Kollegen nach Corona?
Ich wünsche mir, dass alle gesund bleiben und sich vor allem auf die Zeit danach freuen, die sie wieder mit ihren Familien verbringen können. Natürlich sind jetzt schon wieder Besuche in entsprechenden Bereichen möglich – eine persönliche Umarmung der Enkel oder auch der eigenen Kinder wünscht sich jedoch trotzdem jeder.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn wieder Normalität in Ihren Alltag eingekehrt ist?
Ich freue mich am meisten darauf wieder unter normalen Bedingungen arbeiten und meinen persönlichen Alltag gestalten zu dürfen. Das heißt für mich vor allem keine Masken mehr tragen zu müssen. Gerade bei der Arbeit, wenn wir stundenlang in der warmen Küche stehen und Mahlzeiten vorbereiten, ist das Tragen der Schutzmaske sehr herausfordernd.
Viele Menschen reden davon, dass sich die Zeiten auch nach Corona ändern. Was wünschen Sie sich für die Pflegebranche?
Ich wünsche vor allem meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege, dass ihre Mühe und Arbeit, die sie täglich für unsere Bewohner leisten endlich in der Gesellschaft anerkannt werden. Egal in welchem Bereich der Pflege Mitarbeiter tätig sind – alle haben eines gemeinsam: das Leben der Pflegenden so schön und wertschätzend wie möglich zu gestalten. Diese einheitliche Sichtweise fehlte leider vielen Menschen bisher.