Nun ist der 29-Jährige examinierte Pflegefachkraft, Praxisanleiter und Qualitätsbeauftragter bei KORIAN. Derzeit übernimmt Dustin die Schicht als Nachtwache. Doch wie genau unterscheidet sie sich zur Tagschicht und welche Aufgaben stehen auf dem Plan? Wir haben nachgefragt.
Wie lange dauert die Schicht einer Nachtwache?
„Die Nachtschicht beginnt immer um 20:30 Uhr und endet um 6:30 Uhr. Somit arbeitet man neun Stunden, also mehr als im Früh- oder im Spätdienst mit 7 ½ Stunden. Insgesamt bin ich dann sieben Nachtschichten im Dienst und bekomme anschließend sechs Tage frei.“
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Wie sieht deine Arbeit in der Nachtwache aus?
„Als Erstes starte ich mit der Übergabe der vorherigen Schicht und spreche mich mit den Kollegen ab. Als Nächstes stelle ich die Medikamente für den Früh- und Spätdienst zusammen zusammen. Die erhalten wir von der Apotheke in einer großen Box. Damit die nächste Schicht die Medikamente direkt um 8:00 Uhr morgens ausgeben kann, sortiere ich das Ganze auf unsere 45 Bewohner ein und bereite alles vor. Ganz wichtig sind natürlich die drei Rundgänge, die in meiner Schicht anstehen.“
Und was sind deine Aufgaben bei den Rundgängen?
„Den ersten Rundgang um 22:00 Uhr nutze ich als eine Art „Kontrollcheck“. Ich schaue in alle Zimmer, ob die Bewohner bereits schlafen oder noch Medikamente erhalten, beispielsweise Langzeitinsulin o.Ä. Da gibt es mehrere Senioren in unserer Einrichtung, deshalb muss man als Nachtwache gut organisiert sein. Um 0:00 Uhr kommt der zweite Rundgang, bei dem vor allem der Lagerungswechsel wichtig ist. Wir drehen die Bewohner zum Teil alle zwei Stunden um, damit es nicht zu einem Wundliegen kommt. Und um 4:00 Uhr ist nochmal ein letzter Rundgang, bei dem ich die Bewohner zur Toilette begleite und sie frische Einlagen erhalten.“
Dass jede Nacht so ruhig abläuft und alle Bewohner:innen schlafen, ist nicht immer so. Medikamentenumstellungen können bspw. zu Schlafstörungen führen. Aber auch häufigere Toilettengänge oder einfach das Bedürfnis nach einem Gespräch sind der Alltag. Dustin ist deshalb immer auf den Beinen und gibt sein Bestes für die Bewohner:innen.
Wie unterscheidet sich die Tagschicht?
„Grundsätzlich erstmal die Menge an anwesendem Personal. Als Nachtwache arbeitet man in seiner Schicht gemeinsam mit ein bis zwei weiteren Hilfskräften und trägt somit mehr Verantwortung für die Bewohner auf allen Wohnbereichen. Wenn ein Bewohner etwa stürzt oder Kreislaufprobleme hat, dann muss man natürlich schnellstmöglich zum anderen Wohnbereich und helfen. Ich persönlich kann mich auch intensiver mit den Bewohnern beschäftigen, da nicht so viel Zeitdruck auf mir lastet. Ansonsten ganz klar die Zeitumstellung, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Um 6:30 Uhr ist Schichtende und dann geht es nach Hause zum Schlafen.“
Was gefällt dir am besten als Nachtwache?
„Definitiv die Zeit, die man sich für die Bewohner nehmen kann. Das ist ein wichtiger Punkt für mich. Außerdem gibt es als Nachtwache nur einen Dienstplan, mit dem ich in meinem persönlichen Alltag besser klarkomme. Da man teilweise sechs Tage am Stück frei hat, plane ich meine Freizeit auch ganz anders.“
Dustin ist es besonders wichtig, in seiner Arbeit organisiert vorzugehen. Er schätzt es sehr, mehr Verantwortung zu übernehmen. Grundsätzlich gilt natürlich: „Egal, welche Schicht man in der Pflege übernimmt, man sollte vor jeder einzelnen die gleiche Menge an Respekt haben. Vor allem zurzeit vor der Tagschicht, die aufgrund der Impfungen und der geregelten Besuchszeiten Großes leistet“, so Dustins Erfahrung.