Wie waren die Reaktionen in der Einrichtung?
„Bei unseren Bewohnern sehr positiv, sie konnten den Tag kaum abwarten. Bei unseren Mitarbeitern eher etwas verhalten. Die Mitarbeiter haben sich durch negative Presse und Soziale Netzwerke beeinflussen lassen. Auch ich war am Anfang skeptisch, aber die zahlreichen Gespräche mit Fachkräften und das stetige Informieren hat mich überzeugt. Als Führungskraft gehe ich als gutes Vorbild voran und versuche so, weitere Mitarbeiter zu motivieren, sich impfen zu lassen.“
Wie ist denn das Impfen im Haus abgelaufen?
„Für die Anmeldung registrierte ich uns sofort nach der Bekanntgabe des Gesundheitsministeriums online, übermittelte unsere Impfbereitschaft und schon wenige Tage später kam der Anruf vom DRK Bitburg zu unserem ersten Impftermin. Wir waren mit den Vorbereitungen noch nicht ganz fertig, aber ich bin auf volles Risiko gegangen, getreu nach meinem Motto: „Das schaffen wir schon.“ Am 5. Januar stand das Impfteam um 9:00 Uhr vor der Tür und um 14:00 Uhr waren wir tatsächlich fertig.“
Schmitz und ihr Team steckten volle Power in den Aufbau, um die Checkliste des DRK bis zu den ersten Impfungen zu erfüllen. Innerhalb von 24 Stunden sammelten sie alle Unterschriften und Einverständniserklärungen der Bewohner und Mitarbeiter und bauten eine komplette Impfstraße auf. Dazu gehört ein Raum, in dem der Impfstoff aufbereitet wird, Beschilderungen, Desinfektionsmittel usw. Auch ein Notfallraum und eine Behelfsapotheke standen zur Verfügung.
Gab es besondere Nebenwirkungen durch die Impfung?
„Bei mir persönlich waren keine Nebenwirkungen zu spüren. Viele Bewohner waren am Tag nach der Impfung müde und verbrachten den Tag auf ihrem Zimmer. Wir denken jedoch, dass die ganze Aufregung hier ihren Teil dazu beigetragen hat. Nach dem zweiten Impftermin beobachteten wir mehr Nebenwirkungen wie zum Beispiel Übelkeit. Auf diese Eventualitäten waren wir aber vorbereitet und haben dementsprechend mehr Personal zur Versorgung unserer Senioren eingeplant.“
Was würden Sie anderen bezüglich der Impfung empfehlen?
„Unbedingt die Zeit nutzen und die Mitarbeiter aufklären und dazu motivieren, sich impfen zu lassen. Druck sollte keiner ausgeübt werden, jedoch die Bedeutung sehr deutlich transparent gemacht werden. Je mehr Aufklärung, desto besser.“
Ute Schmitz blickt zuversichtlich in das Jahr 2021 und hofft, dass durch die Impfungen der Alltag ins Haus zurückkehrt, vor allem für die Bewohner.