Die jungen Frauen Oksana und Englena verbindet nicht nur der gemeinsame Arbeitsplatz, sondern auch ihre Zeit als Pflegeazubi während der Corona-Krise. Für beide Mitarbeiterinnen war es anfangs herausfordernd den Bewohnern des Hauses die derzeitige Situation zu erklären, sie von anderen Senioren und den eigenen Angehörigen zu isolieren.
Auch die Ausbildung verlief bis vor ein paar Wochen anders als gewöhnlich. Der Unterricht in den Pflegeschulen fiel vor Ort aus, es wurden alle Lehrstunden via „homelearning“ abgehalten. Zusätzlich wurden die Unterrichtsstunden minimiert, sodass Oksana und Englena das Team um Einrichtungsleiter Andreas Baumert noch mehr unterstützen konnten.
Wie schafft es ein Einrichtungsleiter eigentlich sein Team insbesondere seine beiden jungen Schützlinge zu motivieren? Baumert hatte da ein ganz einfaches Geheimrezept: Ruhe, Besonnenheit und stetige Information. „Während der Krise haben meine Mitarbeiter noch mehr als sonst auf mich als Führungskraft und Vorbild geschaut. Jede Stimmung und jedes Verhalten von mir hätte auch mein Team gespürt. Daher war es mir wichtig immer klar und konzentriert, aber dennoch ruhig zu bleiben. Nur so konnten wir unter den herausfordernden Bedingungen richtig und vor allem Hand in Hand arbeiten“, erzählt Baumert stolz.
Um die Mitarbeiter durchgehend zu motivieren, organisierte Baumert jede Menge kleine Aufmerksamkeiten wie eine Snackbar oder ein „Wohlfühlpaket“, das zusammen mit der lokalen Apotheke gesponsert wurde. Zur Belohnung und Feier, dass alle die Krise erfolgreich und gesund überstanden haben, veranstaltete der Einrichtungsleiter zum Dank für seine Mitarbeiter – egal ob Pflegefachkraft, Azubi oder Verwaltung – ein gemeinsames Grillfest zur Mittagszeit.
![von links nach rechts: Englena Collaku, Andreas Baumert und Oksana Hnatenko](http://korian-karriere.de/app/uploads/2020/07/20200709-145312-1-768x1024.jpg)
Nicht zuletzt der Zusammenhalt im Team und das Engagement des Einrichtungsleiters während der Krise haben Oksana und Englena in ihrer Berufswahl bestätigt. „Ältere Menschen zu pflegen und versorgen hat für mich eine große Bedeutung. Als wir klein waren, haben sich unsere Eltern und Großeltern um uns gekümmert – also sollten wir Menschen im Alter ebenfalls Versorgung und Unterstützung bieten. Vor allem in Zeiten einer weltweiten Pandemie, wie wir sie derzeit erleben“, so die 28-jährige Oksana.
Was wünschen sich die angehenden Pflegefachkräfte für die Zukunft und vor allem für den Pflegeberuf? „Ich freue mich, wenn wieder Normalität in unseren Alltag einkehrt und wir und unsere Bewohner ohne Einschränkungen leben können“, sagt Englena Collako. „Aber vor allem wünsche ich mir auch, dass der Pflegeberuf endlich das Ansehen erlangt, das er verdient!“